Wer soll das bezahlen…?

Die Preise in Deutschland steigen immer weiter! Seit Ende letzten Jahres meldet das Statistische Bundesamt jeden Monat neue Hiobsbotschaften für die Verbraucher. Nachdem bereits die rapiden Preissteigerungen für Gas, Öl und Benzin in den vergangenen Wochen viele Menschen hart trafen, hörte man kaum etwas vom Anstieg der Preise für Lebensmittel, dabei wurde auch hier zum Jahresanfang bereits kräftig erhöht. Für den morgigen Montag haben zahlreiche Einzelhändler wie z. B.: Aldi, Edeka und Globus erneut massive Preissteigerungen angekündigt. So sollen Butter um 30 %, andere Lebensmittel wie Fleisch und Wurst sogar bis zu 50 % teurer werden.

Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Postbank ergab, dass sich bereits jetzt (vor dieser erneuten Welle der Teuerungen) über 15 % der Erwachsenen in Deutschland nicht mehr in der Lage sehen, ihre Lebenshaltungskosten zu decken. Von den Haushalten mit einem monatlichen Einkommen bis zu 2500 Euro kann ein Viertel (23,6  %) regelmäßige monatliche Ausgaben für z. B. Strom nicht mehr stemmen.

Nachdem die Löhne und Gehälter im vergangenen Jahr im Schnitt etwas mehr als 3 % stiegen, liegt die Inflation inzwischen fast doppelt so hoch. Bezieher von Sozialleistungen wie Hartz IV haben für das laufende Jahr eine „Erhöhung“ ihrer Bezüge von drei Euro pro Monat erhalten. Das ist weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein, das ist ein schwerer Kaufkraftverlust.

Als Begründung für die brutale Inflation muss der Krieg in der Ukraine herhalten. Ja, durch den Krieg sind die Preise für Energie gestiegen, jedoch weitaus mehr als die Preise auf den Weltmärkten für die Beschaffung von Öl oder Gas. Konzerne nutzen die politische Lage aktuell aus, um mit der Begründung der Weltlage massiv Kasse zu machen. Wer auf der Strecke bleibt, sind die kleinen Verbraucher, die keine Lobby haben.

Aber auch die Europäische Zentralbank mit ihrer lockeren Geldmarktpolitik der letzten Jahre seit der Eurokrise, die eigentlich eine Bankenkrise war, trägt ein großes Maß an Verantwortung für die jetzige Situation. Ohne die zig Milliarden, mit denen die Börse geflutet wurde, wäre eine so drastische Inflation nicht möglich gewesen.