Kreißsaal Dillenburg endgültig beerdigt?

Infoveranstaltung: „Zukunft der Geburtsklinik Dillenburg“ – Landrat lädt Lobbyistin für Klinikschließungen ein
 
„Diese lange erwartete Infoveranstaltung des Aufsichtsrates der Lahn-Dill-Kliniken zur Zukunft des Kreißsaals in Dillenburg am vergangenen Mittwoch mussten wir erst einmal sacken lassen.
Mit Dr. Maike Manz referierte über 50 Minuten eine bekannte Lobbyistin für Klinikschließungen, weshalb die Geburtsklinik #Dillenburg, aber in der Konsequenz auch die Wetzlarer Station schließen müsste.“, so Tim Zborschil, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Kreistag.
So hantierte Dr. Manz beispielsweise in fragwürdiger Art und Weise mit von ihr über Google Maps ermittelte Fahrzeiten für Gebärende nach Siegen und Wetzlar und gab an, dass 40 Minuten Fahrzeit in Ordnung seien.
 
Bei Anmerkungen, dass diese Fahrzeiten zu Stoßzeiten oder bei schlechtem Wetter absolut unrealistisch seien, schwurbelte Sie von der „Wunschfee“, die Sie nicht habe.
„Dass Frau Manz offen vor den Beschäftigten mitteilte, dass es ihr selbst zu gefährlich sei in der Dillenburger Klinik ein Kind zu bekommen, obwohl die Klinik jährlich rund 500 Geburten ohne Probleme durchführt, brachte das Fass der Arroganz zum Überlaufen.“
Christiane Ohnacker, Kreistagsabgeordnete und selbst Krankenschwester am Dillenburger Krankenhaus, ergänzt:
 
„Es scheint so, dass der Aufsichtsrat, dem Landrat Wolfgang Schuster (#SPD) vorsitzt, mit dieser Veranstaltung den Dillenburger Kreißsaal endgültig beerdigen wollte. Weder wurde eine Zukunftsperspektive gezeichnet unter welchen Bedingungen z.B. ein Weiterbetrieb, gegebenenfalls auch zunächst vorübergehend, möglich wäre noch gab es einen Plan zur Gewinnung von dringend benötigtem Fachpersonal.“
 
Diese Haltung ist bezeichnend für das Verhalten des Landrates und der Kreiskoalition, die eine Sondersitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses bis heute gezielt verhindern, um möglichst nicht mit den Angestellten, dem Betriebsrat und den Ärzt*innen in Austausch treten zu müssen und selbstkritisch grobe Fehler aufzuarbeiten.