Wenn Kochen, Duschen und die Nachttischlampe zum Luxus werden: Weg mit Stromsperren!

Im Jahr 2019 haben fast 300 000 Haushalte in Deutschland eine Stromsperre bekommen – 4,75 Millionen Haushalten wurde eine Stromsperre angedroht. Eine Schande in einem eigentlich derart reichen Land.

Was heißt das?

Strom- oder Gassperren bedeuten nicht weniger als den Entzug eines würdigen Lebens – Kochen, Hygiene oder einfach nur abendliche Beleuchtung sind so kaum zu bewältigen. Zwar galt bis zum 30.06.2020 ein Moratorium für Strom-und Gassperren, doch warnt der Bundesverband der Verbraucherzentrale (vzbv) vor einem dramatischen Anstieg durch die Corona-bedingten Lohnausfälle.

Doch die Kommunen haben einen Handlungs-und Ermessensspielraum und können aktiv gegen Sperrungen einwirken. Diesen Spielraum gilt es nicht nur jetzt, sondern immer zu nutzen. Es ist nicht nur unwürdig, wenn Menschen in Kälte, Dunkelheit und ohne Waschmöglichkeit leben müssen, es ist auch gefährlich – Stürze im Dunkeln, Hantieren mit Gaskochern, etc.

Und seien wir mal ehrlich: Die Tatsache, dass solche Sperren verhängt werden, die Tatsache, dass viele Hunderttausende Menschen auf Einrichtungen wie die Tafel angewiesen sind oder Rentner:innen Flaschen sammeln, um ihre Rente aufzubessern, zeigt doch die soziale Schieflage in diesem Land!

Zeit zum umFAIRteilen und wir starten kommunal. Machst Du mit?

Gas-und Stromsperren aussetzen, ebenso Handlungsspielräume in den Jobcentern nutzen und auf Sanktionierungen im ALG II-Bereich verzichten.

Die Einführung von Sozialpässen, um Menschen mit geringem Einkommen eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen

Konkrete Maßnahmen und Hilfsangebote für Menschen ohne Obdach (z.B. Vorhaltung von Unterkünften, Einsatz von sog. Kältebussen)