Dass die steigende Inflation die soziale Schieflage verschlimmert, ist allseits bekannt. EZB-Chefin Christine Lagarde gab diese Woche in ihrer Stellungnahme zur aktuellen Sitzung der Europäischen Zentralbank zum Besten, dass man sich bewusst sei, dass gerade die Schwächsten in der Gesellschaft unter der hohen Inflation leiden würden – und was taten sie dagegen? NICHTS!
Weiter werden monatlich zig Milliarden Euro in Anleihekäufe gepumpt, die Politik des lockeren Geldes wird munter weiter betrieben. Zwar zeigt man sich „besorgt“, setzt jedoch trotzdem auf Business as usual. Staaten und Konzerne können sich vor dem billigen Geld, mit dem sie zugeschüttet werden, schier nicht mehr retten, während dessen fragen sich Millionen einfacher Menschen im Land, wie sie die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise noch finanzieren sollen.
Im Dezember lag die Teuerungsrate in Deutschland bei 5,3 Prozent, im Januar bei 4,9%. Soweit die offiziellen Zahlen. Betrachten wir uns den Warenkorb, der dieser Berechnung zu Grunde liegt, muss man feststellen, dass die zu Grunde liegende Statistik ein logisches Problem hat:
Nur 10,27% der Haushaltsausgaben werden hier für Nahrungsmittel anteilig berechnet. Aktivitäten in Freizeit, Unterhaltung und Kultur hingegen mit 11,49%. Ob diese Aufteilung für die sozial weniger privilegierten im Land zutrifft, darf wohl stark in Zweifel gezogen werden. Selbst wenn ein geringerer Anteil an diesen Aktivitäten mit einbezogen würde, allein durch die Corona-Bestimmungen und deren Einschränkungen könnte man dies nicht verwirklichen. Grundnahrungsmittel hingegen stiegen während des vergangenen Jahres drastisch im Preis. So vermeldete bereits im Sommer das Statistische Bundesamt einen Preisanstieg bei landwirtschaftlichen Produkten von teilweise über 20% zum Vorjahr!
Klar, auf den Besuch im Kino kann man verzichten und die durchschnittliche Familie fährt sicher nicht jeden Monat in einen Freizeitpark, aber gesunde, frische Lebensmittel sollte man sich leisten können. Auch Heizung und warmes Wasser müssten in einem reichen Land wie Deutschland nicht zum Luxusgut werden. Vorausgesetzt die EZB und die Regierungen handeln endlich!