Anlässlich der Berichterstattung über die Äußerungen des Landrats Wolfgang Schuster am Rande einer Parteitagsrede, in der er den AfD-Flügel als „Hitlers Urenkel“ bezeichnete, teilt DIE LINKE. Lahn-Dill bezüglich der von der AfD geforderten Disziplinarmaßnahmen mit:
„Wir stehen geschlossen an der Seite von Herrn Schuster. Wir beobachten nicht nur im Kreistag seit längerem, dass die AfD jede Gelegenheit nutzt um hier lebende Menschen mit Migrationshintergrund zu diffamieren. Die AfD ist das, was die NPD immer sein wollte – eine zu großen Teilen rechtsextreme Partei mit bürgerlichem Antlitz.“, so Horst Knies, Fraktionsvorsitzender im Kreistag.
Hermann Schaus, Wetzlarer Landtagsabgeordneter ergänzt: „Wir beobachten in den Landesparlamenten und im Bundestag eine zunehmende Radikalisierung. Nicht nur versuchen die Abgeordneten durch kalkulierte Tabubrüche den Diskurs nach rechts zu verschieben, um sich bei Kritik immer wieder zum Opfer stilisieren zu können. Nein, sie und insbesondere die Fraktionsmitarbeiter*Innen sind bestens mit als rechtsextrem eingestuften Organisationen wie der Identitären Bewegung, Burschenschaften oder Hooligans (etc.) vernetzt.“
Dass Führungsfiguren, wie der Brandenburgische Spitzenkandidat Andreas Kalbitz, der bis 2015 Vorsitzender eines von einem SS-Hauptsturmführer und NPD-Funktionär gegründeten Geschichtsvereins war, hochgradig gefährlich sind, würde bei Vielzahl an Verstrickungen und Skandalen leider schon fast zur Nebensache, so Schaus weiter.
Nach Medienrecherchen liefen oder laufen immerhin gegen circa jeden zehnten AfD-Abgeordneten Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung, Körperverletzung, Nötigung, sexuellen Übergriffen, Steuerhinterziehung und so weiter.
Die Linksjugend Lahn-Dill findet noch klarere Worte: „Wer bei PEGIDA Seit‘ an Seit‘ mit Menschen marschiert, die „Absaufen!“ skandieren, die Galgen für Angela Merkel und Co. auf Demos hissen oder Schusswaffeneinsatz bei Grenzübertritt gar nicht so übel finden, der sollte jetzt nicht auf „Mimimi“ machen.“, so Andreas Craß, Sprecher der Linksjugend.
Wer so kräftig und vor allem pauschalisierend austeile wie die AfD, der müsse auch einstecken können. Aber vielleicht trifft hier ja das Sprichwort, dass getroffene Hunde bellen, zu. DIE LINKE. Stärke Herrn Schuster jedenfalls den Rücken, sind sich alle drei einig.
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Tipp: Die Journalist*Innen von Report Mainz haben sich übrigens mal damit befasst wie die AfD „Meinungsfreiheit“ denn in der Praxis zu praktiziert und auf interessante Eingeständnisse der Partei gestoßen: https://www.youtube.com/watch? v=oMExOCCMKuY&list=LLyt8QoKNpmmzNGQHG_fTexw&index=28&t=0s