Defacto-Bericht zur Situation in hessischen Kliniken: Landesregierung muss die zahlreichen Fixierungen verhindern

Aufgrund des neuerlichen Berichts des Hessischen Rundfunks im Landesmagazin defacto über Fixierungen in der Lahn-Dill-Klinik erklärt Christiane Böhm, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Der defacto-Bericht vom 21. Oktober hat mich erschüttert. Es darf nicht sein, dass wir in hessischen Kliniken so wenig Personal haben und Menschen über Stunden fixiert werden müssen. Wir brauchen eine gute und angemessene Behandlung in Krankenhäusern und eine Pflege in Heimen, die weitestgehend ohne Fixierungen mit Gurten oder Medikamenten auskommt.

Nachdem defacto bereits über die sechszehnstündige Fixierung eines Parkinson-Patienten berichtet hat, haben sich weitere Betroffene gemeldet, die in dieser oder anderen Kliniken von ähnlichen Erlebnissen berichten. Wenn dem Klinikpersonal eine Fixierung als erforderlich erscheint, ist ein richterlicher Beschluss erforderlich und es muss eine Eins-zu-Eins-Betreuung geben. Da reicht es auch nicht, wenn der Patient oder die Patientin auf den Flur in die Nähe des Zimmers des Pflegepersonals geschoben wird. Dieses Personal muss von der Klinik oder der Heimeinrichtung vorgehalten werden.“

Die Landesregierung habe die Rechtsaufsicht über die Krankenhäuser in Hessen inne, so Böhm. Dieser müsse sie natürlich auch nachkommen. Gleichzeitig müsse sie dafür sorgen, dass genügend Personal für eine gute Versorgung vorhanden sei.

„Wir brauchen eine andere Finanzierung der stationären Versorgung, mehr Geld vom Land für Investitionen und eine Personalmindestbemessung, die kontrolliert wird.“