Klimawandel: Keine weiße Weihnacht…

„I´m dreaming of a white christmas“ sag Bing Crosby einst und weiße Weihnachten gehört noch immer zu den sehnlichst herbeigewünschten Ereignisse eines Jahres. Allerdings werden die Aussichten „weiße Weihnachten“ zu erleben von Jahr zu Jahr schlechter.

Die letzten zehn Jahre waren extrem, was den weltweiten Temperaturanstieg betraf, die letzten fünf davon haben gezeigt, dass sich dies sogar beschleunigt. Das Jahr 2020 wird, das ist jetzt schon sicher, sich unter den drei heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen einreihen. Wenn man bedenkt, dass sich im Pazifik das, sich normalerweise weltweit abkühlend auswirkende „La Nina“ Tiefdrucksystem, dieses Jahr zeigt, lässt sich vielleicht erahnen, wie extrem dieses Jahr klimatisch einzuordnen ist. Wenn sich vor Südamerika in den nächsten Jahren das Hochdrucksystem „El Nino“ ausbilden wird, warnen jetzt bereits Klimatologen und Meteorologen vor katastrophalen Auswirkungen.

Die neuesten Schätzungen bezüglich des weltweiten Treibhauseffektes gehen davon aus, dass wenn nicht sofort drastische Maßnahmen ergriffen werden, die weltweite Temperatur um drei Grad steigen wird. Da sind die Beschlüsse, welche auf dem EU-Gipfel letzte Woche beschlossen wurden, bereits mit eingerechnet. Man kann es drehen und wenden wie man will: das was in den letzten Jahrzehnten aus Bequemlichkeit und falscher Rücksichtnahme auf die Industrie (71% des weltweiten CO2 Ausstoßes kommt von den 100 größten Konzernen) unterlassen hat, wird sich nun bitter rächen. Und nur die allergrößten Optimisten können davon ausgehen, dass Mitteleuropa davon weniger betroffen sei, wie die Dürreperioden der letzten drei Jahre zeigen.

Wie sehr der Klimawandel bereits fortgeschritten ist, zeigen auch neue Daten der Sentinel Satelliten, welche für die Beobachtung des Meeres im Orbit kreisen. Demnach ist der Meeresspiegel seit 1992 um bereits 9 cm gestiegen! Andere Beobachtungen zeigen, dass nur durch das Abschmelzen des Grönlandeises bis zum Jahr 2100 ein weiterer Anstieg um bis zu 10 cm ausmachen wird. Dazu kommen Gletscherschmelze, Auftauen des Permafrostes usw.

Wie Sie sehen, steht uns allen eine schwierige Dekade bevor. Die Pandemie muss in den Griff bekommen werden, die gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformation hin zur CO2 Freiheit bewältigt werden. Damit das, und noch viele weitere Probleme auch sozial gerecht bewältigt werden kann, braucht es eine starke linke Bewegung, auf den Straßen und in den Parlamenten. Vielleicht ist es ja gerade zum Jahreswechsel, wenn man sich gute Vorsätze vornimmt, eine Überlegung wert, sich künftig etwas mehr zu engagieren?

Ich wünsche Ihnen allen schöne und angenehme Feiertage und

einen guten Start in ein gesundes und friedliches neues Jahr.

Quellen:

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/klimaziel-eu-kommentar-100.html

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimakrise-warum-der-meeresspiegel-immer-schneller-steigt-a-8f9ba065-d5e5-4128-a0d6-7533ce2f3584

https://www.derstandard.de/story/2000111588790/klimaforscher-kipp-punkte-koennen-schneller-erreicht-sein-als-gedacht

https://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Beschleunigte_Eisschmelze_auf_Groenland_1771015590849.html