Man hielt es schon nicht mehr für möglich, aber die Union hat einen neuen Vorsitzenden und allen Umfragen zum Trotz hat sich Armin Laschet durchgesetzt. Ausgerechnet der Li-La-Laune-Bär aus Aachen, welcher als Fortsetzung Merkels und personifizierter Stillstand bezeichnet und der vom konservativen Teil des Blätterwaldes bereits abgeschrieben wurde.
Der Großteil der Bevölkerung dürfte zunächst erleichtert darüber sein, dass nicht „Blackrock-Fritz“ Merz gewählt wurde, dem man die Privatisierung der verbliebenen Sozialsysteme zugetraut hat. Hört man allerdings die Stimmen im rechten Lager der CDU grummelt es doch heftig, hatte Fritze Merz doch bereits im Vorfeld von einem Kampf des Establishments der Partei gegen ihn entdecken wollen. Und prompt meldeten sich auch seine ersten Unterstützer, die von einem Sieg des Funktionärskandidaten faselten, wie ein Landtagsabgeordneter aus Sachsen-Anhalt. Historisch Interessierten fiel dazu gleich die Mär von der Dolchstoßlegende dazu ein. Weitere Abgeordnete unkten bereits, dass der CDU nun dasselbe Schicksal wie der sPD drohe.
Interessant für Menschen, denen die Union nicht nahe steht ist hingegen eher, wie sich diese Partei nun zur Bundestagswahl aufstellen wird. Sollte es am Ende doch auf den fränkischen Scheinriesen Söder hinauslaufen, der als Kanzlerkandidat ins Rennen geht? Oder greift Laschet als Vorsitzender der weit größeren Partei nach der Kandidatur? Falls es so kommt, hat er seine Präferenz für eine schwarz/gelbe Koalition bereits bekundet. Einen nach diesem Wunsch möglichen Vizekanzler und wohl Finanzminister Lindner im Verbund mit einem Wirtschaftsminister Merz muss man als sozial eingestellter Mensch als Drohung auffassen.
In diesem Zusammenhang wird interessant sein, wie sich die Grünen positionieren. Geben sie sich wirklich mit der Funktion als Notlösung zur FDP zufrieden? Greifen sie die Union im Wahlkampf frontal an um sich im Kampf um das Kanzleramt auf Augenhöhe und als Kraft vor der sPD zu positionieren? Und wie weit werden Grüne und auch die Sozialdemokraten auf uns zu gehen? Denn eines dürfte klar sein: ohne eine starke Linke wird die Ablösung der Union als Regierungspartei nicht gelingen!
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