Wenn Pandemie sich rentiert

Am Montag veröffentlichte Oxfam anlässlich des Weltwirtschaftsgipfel, der diesmal nicht in Davos sondern digital stattfand, eine dem Anlass angemessene Studie und deren Ergebnisse bestätigen alle Befürchtungen, die sozial denkende Menschen schon längst hatten.

Insgesamt stieg das Einkommen der Milliardäre weltweit um unglaubliche 1,12 Billionen Dollar! Allein vom Zeitraum des 10. März letzten Jahres bis Jahresende stieg das Vermögen der reichsten zehn Menschen dieses Planeten um unheimliche 540 Milliarden Dollar, währenddessen Millionen Menschen weltweit gleichzeitig durch die Pandemie in Kurzarbeit gerieten, ihren Job verloren, aus ihren Wohnungen verjagt wurden, weil sie keine Miete mehr zahlen konnten, Kinder keine vernünftigen Mahlzeiten bekamen, weil das Schulessen nicht mehr stattfand usw.

Ein Bündnis aus 36 Gewerkschaften und Sozialverbänden, welches auch von der LINKEN unterstützt wird, fordert deshalb die Regelsätze für Hartz IV und Altersgrundsicherung sofort auf mindestens 600 Euro anzuheben. Zusätzlich wird die Forderung erhoben eine zusätzliche Corona-Soforthilfe auszubezahlen, denn für eine*n Hartz IV Bezieher*in würde der Kauf einer FFP2 Schutzmaske bereits den halben Tagessatz verschlingen! Des Weiteren wird gefordert endlich digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler aus weniger begüterten Familien bereitzustellen, damit diesen die Teilhabe am Homeschooling erleichtert wird.

„Wir erwarten von dieser Bundesregierung ohne wenn und aber und ohne weitere Ausflüchte, dass sie endlich auch etwas für die Armen tut, das wirklich Substanz hat. Arm sein ist teuer, Symbolpolitik können wir uns nicht mehr leisten.“

(Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands)

 

Blicken wir im Zusammenhang mit der Oxfam-Studie auf Deutschland, so beläuft sich das Vermögen „unserer“ Milliardäre auf 242 Mrd. Dollar, was zum Vorjahr eine Steigerung von 35 % ergibt. Ein besonders drastisches Beispiel für die Auswirkungen der Pandemie auf die soziale Schieflage in diesem kapitalistischen Gesellschaftssystems stellt BMW dar. Während man bei diesem Autobauer 40.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit schickte, wurden im Mai 1,646 Milliarden Euro an die Aktionäre ausbezahlt, wovon 770 Millionen an die beiden BMW Erben Klatten und Quandt gingen.

Die Schweizer Bank UBS, welche als erste Großbank diese Woche ihre Zahlen veröffentlichte, verdoppelte im letzten Jahr ihren Gewinn. Ganz besonders erfolgreich war die Kernsparte: Vermögensverwaltung für reiche Kunden, wogegen bezeichnender Weise nur in der Sparte mit kleinen Privat- und Firmenkunden das Geschäft rückläufig war.

Wenn aus dieser Pandemie also eines ersichtlich wird, dann ist es die Erkenntnis, dass in diesem Land, mit dieser Regierung wirklich alles getan wird, damit die „Eliten“ in aller Ruhe weiter ihren Reichtum vermehren können und der Rest einfach nur zu funktionieren hat.

Damit diese Gleichung nicht mehr aufgeht: DIE LINKE wählen!

 

 

 

https://www.fr.de/politik/oxfam-studie-corona-ungleichheit-armut-krise-milliardaere-profitieren-pandemie-90179463.html

https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/corona-hartz-iv-armut-grundsicherung-not-100.html

https://www.jungewelt.de/artikel/395087.soziale-ungleichheit-pandemie-lohnt-sich.html

https://www.spiegel.de/wirtschaft/boersenhausse-schweizer-grossbank-ubs-verdoppelt-jahresgewinn-a-c29f0db3-cb9c-43c4-accc-53d0ef6deb31