Die meisten von uns kennen das: Werbe- und Propagandablättchen, welche als Zeitung getarnt ungefragt in unseren Briefkästen landen. Eines davon hebt sich dadurch hervor, dass dort des Öfteren sogenannte „islamkritische“ Berichte veröffentlicht werden, das auf eine „deutsche Leitkultur“ pocht und ähnlich krude rechtskonservative Thesen vertritt. Eine der bevorzugten Bedrohungslagen, die dort an die Wand gemalt wird, ist der vermeintliche Dschihad, welcher das christliche Abendland bedroht.
Interessanterweise geistert seit einigen Tagen ein vollkommen neuer Dschihadismus durch die Presse, der aus einer gänzlich anderen Richtung kommt, dem Generalsekretär der hessichen CDU, Manfred Pentz, aber offenbar ebenso gefährlich erscheint. Da ist von größtmöglicher Spaltung die Rede und der geneigte Leser könnte bereits fürchten, dass die Bedrohungslage sehr ernst sei.
Aber es kann Entwarnung gegeben werden. Die Bedrohung wurde abgewendet und dem vermeintlichen Anführer dieser Dschihadistischen Bewegung gelang es nicht, die Macht in der Christen Union zu übernehmen. Aber offenbar tobt nun im Untergrund dieser Partei ein heftiger heiliger Krieg, denn diese „Merz-Dschihadisten“ stellen, wenn man dem CDU-Generalsekretär Glauben schenkt, ein spalterisches Potential dar.
Volker Bouffier, in seiner Eigenschaft als Chef von Herrn Pentz, pfiff diesen umgehend zurück und dieser entschuldigte sich pflichtschuldigst, von falscher Wortwahl und im Ton vergriffen war die Rede. Damit sollte alles erledigt sein, meint der neutrale Beobachter, aber nein!
Der Bundestagsabgeordnete des LDK, Hans-Jürgen Irmer, stellt indirekt die Forderung auf, dass Herr Pentz zurücktreten solle und kritisiert den Ministerpräsidenten offen. Einige, ihm im Geiste verwandten, springen zur Unterstützung umgehend bei. Die Hessenschau beruhigt, dass es nur wenige seien und die meisten inzwischen ohne Amt und Funktion. Jedoch kennt man das nicht, dass kleine, radikale Minderheiten oftmals verheerende Auswirkungen haben können? Eine kleine kostenlose Zeitung aus dem Lahn-Dill-Kreis nennt diese, wenn sie aus dem vorderen Orient kommen Dschihadisten. Vielleicht hätte Herr Pentz einfach nur einen Begriff aus einem anderen Kulturkreis wählen sollen.