Früher galten sie meist als zwielichtige Gestalten: Kriegsgewinnler, Krisengewinnler, Menschen die von der Not und dem Elend anderer profitieren und ihre Gewinne maximieren. Inzwischen ist dieses Geschäftsmodell jedoch im Kapitalismus zur Normalität geworden und die Firmen dieser Krisengewinnler werden an den Börsen gefeiert.
Nicht anders ist es zu erklären, warum in Zeiten der aktuellen Pandemie die zehn reichsten Menschen auf diesem Planeten ihr Vermögen während des letzten Jahres durch die Pandemie auf nun 1,5 Billionen Dollar verdoppelt haben! Während dessen versanken weitere 160 Millionen Menschen auf diesem Planeten in Armut, weitere geschätzt 17 Millionen starben an Covid 19. Viele von diesen Toten hätten gerettet werden können, wären die Impfstoffe gerechter verteilt worden oder hätte man die Patente dafür freigegeben, damit auch ärmere Länder ihre Bedarfe durch eigene Produktion hätten decken können.
Manche werden sich nun denken, dass Bezos, Gates, Musk und Konsorten ja sowieso in den USA leben und es uns nicht beträfe. Doch auch hier haben die zehn reichsten Deutschen ihre Vermögen von 144 Milliarden auf 256 Milliarden gesteigert, ein Zuwachs von 78 Prozent. Im selben Zeitraum wissen viele einfache Bürger dagegen nicht mehr, wie sie mit den steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen über die Runden kommen sollen, wurden den Beziehern von Hartz IV die Regelsätze um gerade einmal drei Euro pro Monat angehoben, was 0,76 Prozent entspricht, bei einer Inflationsrate von zuletzt 5,2 Prozent im Dezember.
Wie äußert sich die neue Bundesregierung hierzu? Gar nicht! Fehlanzeige!
Statt die sich immer weiter spreizende Schere zwischen extremen Reichtums auf der einen und immer mehr Armut auf der anderen Seite auszugleichen, beschäftigen sie sich lieber mit der Problematik von Doppelnamen (FDP), Ermittlungen wegen Untreue (Grünen Vorstand) oder tauchen gleich ganz ab (sPD). Wer also gehofft hat, dass nach der Abwahl der Union mehr soziale Gerechtigkeit geben könnte, wird bitter enttäuscht.