In der Sitzung des Naturschutzbeirats des Lahn-Dill-Kreises am 21. Februar wurde klar, dass der Wunsch nach einer Stellungnahme zum Regionalplan erwünscht ist. Dort sind eklatante Flächenversiegelungen, insbesondere im Wetzlarer Kontext der Gewerbegebiete in Münchholzhausen geplant. Eine solche Stellungnahme bedarf laut Geschäftsordnung der Genehmigung des Landrates bzw. seines Vertreters, in diesem Fall Dezernent Heinz Schreiber (Grüne).
Tim Zborschil, umweltpolitischer Sprecher und Mitglied des Naturschutzbeirats: „Herr Schreiber hat diesem Wunsch einen Riegel vorgeschoben und keine öffentliche Stellungnahme des Naturschutzbeirats genehmigt. Das ist ein äußerst beschämender Vorgang und symptomatisch für das Rumgeeiere der Grünen in der Hauptstadt der Parkhäuser und Gewerbeflächen Wetzlar.“
Demnach werde auch der erst in der vergangenen Sitzung des Kreistags getroffene Beschluss zur „Klimanotlage“ in Sachen Glaubwürdigkeit von Herrn Schreiber torpediert, wenn unbequeme Äußerungen für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz aus dem Naturschutzbeirat klein gehalten werden sollen, so Zborschil weiter.
Hermann Schaus, Landtagsabgeordneter und Stadtverordneter in Wetzlar erklärte dazu: „Ich kann das Verhalten nicht nachvollziehen. Derzeit bemühen sich insbesondere Grüne- und Linke-Mitglieder in den Stadt- und Kreisparlamenten in Mittelhessen dem weiteren Fläschenfraß durch eine Ausdehnung von Gewerbeflächen im Regionalplan Einhalt zu gebieten. Das passt doch nicht mit einem Maulkorb für den Naturschutzbeirat durch einen grünen Dezernenten zusammen.“