Nachdem bereits die Kinder-, HNO-, und zuletzt unnötigerweise auch die Geburtsstation im Dillenburger Krankenhaus geschlossen wurde, nun der nächste Tiefschlag für die Gesundheitsversorgung im Lahn-Dill-Kreis: Es gibt vom Landrat keine Bestandsgarantie für den Klinikstandort Dillenburg.
Dies geht aus einem Fragenkatalog, den die Fraktion DIE LINKE. eingereicht hat, hervor.
Der Katalog umfasste 37 Fragen rund um die Schließung des Kreißsaals, die der Landrat und seine Koalition durchgepeitscht haben: 10 Fragen wurden gar nicht erst beantwortet. Absolut inakzeptabel.
Aus den dünnen und unvollständigen Antworten auf die weiteren Fragen geht beispielsweise hervor, dass es nach der Schließung in Dillenburg angeblich keiner Stellenaufstockung in Wetzlar bedürfe. Dem vorhandenen Personal seien das Mehr an Geburten, das nun auf sie zukommt, zuzumuten.
Ebenso gibt es weder eine Aufstockung im Bereich der Rettungsdienste, die nun längere Wege zurückzulegen haben, noch ein Konzept um die Flächenversorgung sicherzustellen.
Auch sieht der Landrat, dass durch die Schließung Dillenburgs „keine relevante Versorgungslücke“ entstehe.
Auf die Frage, ob von jedem Ort aus dem Lahn-Dill-Kreis zu jeder Zeit und Wetterlage die oft beschworenen maximal 40 Minuten Fahrzeit für Gebärende einzuhalten sind, gab es weder eine Antwort noch einen Verweis auf die Datengrundlage.
Fraktionsvorsitzender Tim Zborschil zu den Antworten: „Der sonst so laute Landrat gibt sich bei der Beantwortung unangenehmer Fragen ungewohnt schmallippig bzw. beantwortet sie entgegen seiner Pflicht erst gar nicht. Der Landrat, seines Zeichens auch Aufsichtsratsvorsitzender der Lahn-Dill-Kliniken, öffnet weiteren Stationsschließungen Tür und Tor, während seine Koalition einen Analyse zu bestehendem und künftigem Personalmangel verhindert hat. Das ist beschämend und verantwortungslos.“
Die Linksfraktion hat nun einen Antrag für eine Bestandsgarantie des Klinikstandortes Dillenburg im Kreistag eingebracht.