„Berater“ der Bundesregierung planen das Renteneintrittsalter auf 68 Jahre zu erhöhen, diese, für die meisten Bürger*innen im Lande wichtige Nachricht, wurde meist nur am Rande erwähnt und ging zwischen Corona-Zahlen, Masken-Skandalen der CDU-CSU, neuen DAX-Rekorden… unter. Wenige Tage darauf relativierte Minister Altmaier diese Pläne seien nur ein „Arbeitspapier“. Im Normalfall jedoch, wenn hochbezahlte Lobbyisten „Arbeitspapiere“ erstellen, fließen diese in künftige Gesetzesvorhaben ein.
Der Traum eines jeden Neoliberalen Lobbyisten: Ausbeutung des Humankapitals bis zum Todesfall.
Dies bedeutet für alle Rentner*innen im Land, dass weitere Kürzungen der Altersbezüge bereits geplant sind. Hierbei interessant ist die Tatsache, dass ca. 17 % der Bevölkerung bereits jetzt vor dem Erreichen des Rentenalters 67 verstirbt und damit die Rentenkasse „entlastet“. Stiege das Eintrittsalter auf 68 an, würde sich diese Zahl auf über 20 % erhöhen! Zeitgleich plant die CDU in ihrem Wahlprogramm, dass ein „freiwilliges länger arbeiten“ über 67 hinaus eine höhere Rente garantieren solle – wahrscheinlich aus dem Topf derer, die diese Rente aus biologischen Gründen nicht mehr erhalten.
Doch damit nicht genug: Jetzt schiebt das Arbeitgebernahe „Institut der deutschen Wirtschaft“ (IW) einen neuen Plan vor, den man wie folgt zusammenfassen kann:
Längere Arbeitszeiten und weniger Urlaub.
Für die Pandemie-Schulden des Staates soll, um Steuererhöhungen (die alle betreffen könnten) zu vermeiden, wieder einmal die Arbeiterklasse die Kohlen aus dem Feuer holen, indem sie wöchentlich 2 Stunden länger arbeiten, dafür aber jedes Jahr auf eineinhalb Wochen Urlaub verzichten soll.
Für den gewünschten Effekt findet dies dann selbstverständlich ohne Lohnausgleich statt. Wirtschaftsverbände erhoffen sich dadurch eine Steigerung des Bruttosozialproduktes von 8%. Dass sie davon VOR STEUERN (und den „Steuervermeidungen“) natürlich ihren Batzen Gewinn einstreichen, bevor die Reste der Staatskasse übrig bleiben, verschweigen sie.
Ein neues Zeitalter der Verteilungskämpfe steht bevor, und den Lohnabhängigen bleiben nicht viele Verbündete.