Die Zeit wird knapp!

Teil drei des Weltklimaberichts, der am Montag dieser Woche veröffentlicht wurde, macht deutlich, dass nicht mehr viel Zeit bleibt: bis 2030 muss die weltweiten CO2 Emissionen um rund die Hälfte gesenkt werden, soll das 1,5 Grad Ziel zur Begrenzung der Erderwärmung noch erreicht werden. Leider bleibt festzustellen, dass einzig im ersten Jahr der Pandemie, als es flächendeckende Lockdowns gab, sich die Emissionen reduzierten, seitdem ist der Anstieg wieder unvermindert weiter gegangen.

Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich an den Polen aktuell am deutlichsten. So wurden im März in der Arktis Temperaturen gemessen, die 20 Grad höher lagen als im Durchschnitt. Weitaus dramatischer ist die Lage in der Antarktis. Hier liegen an manchen Orten die Temperaturen mehr als 40 Grad höher als das langjährige Mittel. Dies führt zu Abbrüchen am Schelfeis, die teilweise größer sind als das Saarland. Dieses Eis, das den Meeresspiegelanstieg verhindert, da es die Gletscher vor dem Abrutschen ins Meer blockiert, hat aktuell die niedrigste Ausdehnung seit dem es per Satellit kartiert wird.

Doch der Klimawandel ist auch längst im Deutschland angekommen, wie die Hochwasserkatastrophe letztes Jahr gezeigt hat. Dies jedoch war „nur“ ein lokal begrenztes Ereignis und die Folge eines einzelnen Starkregengebietes. Die andere Seite der Medaille ist, dass wir hierzulande seit Jahren unter einer verheerenden Dürreperiode leiden. 65 % der Fläche unseres Landes leidet unter dieser Dürre und der Grundwasserspiegel sinkt immer weiter ab. Das Global Institute for Water Security hat anhand von Satellitendaten ermittelt, dass in der Bundesrepublik jedes Jahr 2,5 Gigatonnen an Wasser ersatzlos verloren gehen – eine Menge, die in den letzten 20 Jahren einmal den kompletten Bodensee ergäbe. Damit gehört Deutschland zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit!

Der UNO-Generalsekretär Guterres geht mit den Verantwortlichen in einigen Regierungen und vielen Unternehmen hart ins Gericht: „sie sagen das eine, aber die tun das andere. Sie lügen!“ Solch klare Worte kennt man sonst nur aus der Umweltbewegung, aber sie zeigen, wie dramatisch die Lage inzwischen ist.