Die Stimme von Horst Knies ist verstummt und wir trauern.
Er, der wie kein anderer den Kreisverband von DIE LINKE im Lahn-Dill-Kreis geprägt hat, ist von uns gegangen.
Als sich 2005 der Protest gegen die Hartz Gesetze formierte, trat Horst Knies der PDS bei, wo er 2006 in den Vorstand gewählt wurde, um den Zusammenschluss mit der damaligen WASG zu koordinieren. Nach dem Zusammenschluss beider Parteien im Jahr 2007 übernahm Horst Knies den Kreisvorsitz, den er bis in den Dezember 2018 sehr erfolgreich inne hatte.
Der Aufbau einer jungen Partei in einem eher ländlich geprägten Kreis war zu Beginn mühsam, unterschiedliche Vorstellungen und Prägungen der beiden Vorgängerorganisationen mussten unter einen Hut gebracht werden, aber Horst Knies, der nicht nur ein beachtliches Organisationstalent hatte, sondern auch stets auf Ausgleich und Integration bedacht war, meisterte diese Aufgabe und der Erfolg stellte sich ein.
Außerparlamentarische Fäden und Kontakte wurden geknüpft. Dies sorgte für eine Verankerung in der kommunalen Politik und DIE LINKE wurde auch im Lahn-Dill-Kreis als politische Größe etabliert. Als daraus resultierendem Erfolg zog DIE LINKE 2011 mit 2 Abgeordneten in den Kreistag und die Wetzlarer Stadtverordnetenversammlung ein.
Horst Knies war im Kreistag vertreten, ein Kommunalpolitiker mit Leib und Seele – bis zuletzt! Er, der selbst chronisch erkrankt und Erwerbsminderungsrentner war, wollte seinen Beitrag dazu leisten, dass es den Menschen besser geht. Durch seine Erfahrungen mit Ämtern und Behörden, die nicht immer leicht waren, wollte er Verbesserungen für Betroffene, Arme, Kranke erreichen. Die Erreichung sozialer Gerechtigkeit war sein Antrieb und sein Wunsch für die Gesellschaft. Mit der logischen Konsequenz, dass er als Direktkandidat mit der Wahlaussage „Menschen vor Profite“ für DIE LINKE im Lahn-Dill-Kreis 2013 zur Bundestagswahl antrat und ihm dort 6603 Wählerinnen und Wähler ihr Vertrauen schenkten.
Auch seinem Engagement war es zu verdanken, dass DIE LINKE seit 2016 in Fraktionsstärke im Kreistag vertreten ist und zur Krönung seiner Arbeit wurde er Fraktionsvorsitzender. Eine Tätigkeit, die er stets mit großer Freude und Tatkraft ausführte und so konnten neue Fraktionsmitglieder immer auf seine Erfahrung zurückgreifen und auf seine Unterstützung zählen.
Am 14.08.2022 ist Horst Knies verstorben, wir werden ihn vermissen, als Genossen, als Freund und als Mensch. Seine Arbeit und seine politischen Ziele auch in seinem Namen weiterzuführen ist unser Auftrag und unser Ziel.