Nachdem über zwei Monate Debatten und Anhörungen zur Rettung der Geburtsklinik Dillenburg durch Landrat Wolfgang Schuster und insbesondere seine SPD-Fraktion verhindert wurden, sind wir bei der gestrigen Kreistagssitzung mit dem letzten Rettungsversuch am Starrsinn des genannten Personenkreises gescheitert.
Der Kreißsaal wird damit zum 31.12.2022 geschlossen, obwohl es keine rechtlich verbindliche Notwendigkeit dafür gibt.
Es gäbe inzwischen sogar wieder genug Ärzt*innen, die bereit wäre, sich die Dienste aufzuteilen – weitere Ärzt*innen haben Interesse bekundet. 
Geschäftsführung, Aufsichtsrat, dem der Landrat als Vorsitzender vorsteht und auch die Mehrheit des Kreistages waren jedoch nicht bereit, sich diese Möglichkeiten überhaupt anzuhören.
Das ist äußerst bedauerlich und sorgt für eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum.
Werdende Mütter müssen nun bis zu 50 Kilometer zum nächsten Kreißsaal zurücklegen. Rettungsdienste sind nicht für Geburten ausgestattet und geschult, ein Konzept wie die Geburtsstation Wetzlar die 500 Geburten auffangen soll, liegt nicht vor.
Nach Aussage des Landrates sei es für das Personal in #Wetzlar, das jetzt schon auf dem Zahnfleisch kriecht, ja kein Problem täglich noch eine Geburt mehr zu stemmen.
Völliger Realitätsverlust.
Dazu passt auch das aggressive und lautstarke Auftreten des Landrates, der unsere Abgeordnete Ohnacker, die selbst #Krankenschwester in Dillenburg ist, anbrüllte und sich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle hatte.
Dieser Ton ist sinnbildlich dafür wie Aufsichtsrat und Geschäftsführung in den vergangenen Wochen und Monaten mit den Beschäftigten umgegangen sind – da lädt die Geschäftsführung bspw. eine „Expertin“ ein, die vor den anwesenden Ärzt*innen, Hebammen und Pflegekräften meinte, dass sie niemals in Dillenburg ein Kind bekommen wollen würde, weil es ihr zu gefährlich sei – viel mehr kann man den eigenen Beschäftigten gar nicht mehr ins Gesicht spucken.
Es bleibt dabei: Die Schließung hätte verhindert werden können. Wenn es denn gewollt wäre.
