Neues vom rechten Rand

Max Otte, Professor für Betriebswirtschaft in Worms und Fondsmanager, oder wie Franz Müntefering einst sagte: Heuschrecke, fällt oftmals dadurch auf, dass er seine kruden Ansichten in Talkshows verbreitet.

Ein besonderes Statement von ihm war 2017, als er verkündete bei der Bundestagswahl für die AfD stimmen zu wollen, da ihm – als CDU Mitglied – eine Stimme für die eigene Partei durch die Politik Merkels unmöglich geworden sei. Folgerichtig wurde Otte im darauf folgenden Jahr Vorsitzender einer AfD-nahen Stiftung und hatte diesen Posten bis Januar dieses Jahres inne. In diese Zeit fielen Zitate wie der unsägliche Tweet, dass der Mord an Regierungspräsidenten Lübke zur „Hetze gegen rechts“ genutzt würde oder dass die AfD, mit der Ausnahme der Person Höcke, kein Problem mit rechtsradikalen hätte.

Dieser, vorsichtig umschrieben „national-konservative“ Herr wurde am letzten Wochenende zum neuen Vorsitzenden der selbsternannten „Werte Union“ gewählt. Wäre die Union ein Fußballverein, wäre man geneigt diese Gruppe als „Ultras“ zu bezeichnen.

Herr Otte, als Deutsch-Amerikaner würde dem Vergleich wohl vehement widersprechen, wohl mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen, denn ein Vergleich mit der amerikanischen Tea-Party Bewegung träfe es in seinen Augen sicherlich besser. Denn es häufen sich in der Union die Stimmen, welche ein Bündnis mit der sogenannten „Alternative“ befürworten. Die angebliche Brandmauer nach rechts hat bedenkliche Risse bekommen. Armin Laschet als Vorsitzender der CDU bescheinigt Otte zwar „Unsinn“ zu reden, dies sei jedoch kein Grund für einen Parteiausschluss. Über Klaus Dageförde hingegen kam von Laschet kein Wort. Dageförde wurde zum Vize der Werte Union gewählt und ist bereits einschlägig bekannt. Bereits in den achtziger Jahren stand er als Rädelsführer vor Gericht in der Funktion als „Kameradschaftsführer“ der verbotenen „Aktionsfront Nationaler Sozialisten“ von Michael Kühnen, die sich selbst als Nachfolgeorganisation der NSDAP sah.

Bei dieser Zusammensetzung des Vorstandes lässt dann selbst ein Hans-Georg Maaßen seine Mitgliedschaft bis auf weiteres ruhen. Und Laschet? Ruht ebenfalls – tatenlos.