Bevorzugung von Kreis-Mitarbeitern bei Impfung absolut inakzeptabel und skandalös!

Wie am späten Donnerstag Abend auf Anfrage der WNZ bekannt wurde, sind im Lahn-Dill-Kreis bei einem Testlauf des Impfzentrums Verwaltungsmitarbeiter*innen bereits geimpft worden. DIE LINKE Lahn-Dill teilt dazu mit:

Es ist absolut inakzeptabel, dass der Kreis seine Mitarbeiter*innen bevorzugt behandelt, während in den Altenheimen und in den Kliniken die Menschen immer noch sterben, von den Folgen des Lockdown und dessen Einschränkungen mal ganz ab gesehen. Der Impfstoff ist viel zu rar und zu wichtig für die Hochrisiko-Gruppen als dass man diesen derart verantwortungslos ausgeben kann. Immerhin ist noch nicht einmal das Klinikpersonal durchgeimpft!“, so Christiane Ohnacker, Krankenschwester und Kandidatin zur Kreistagswahl.

Der Testlauf des Impfzentrums hätte wie in anderen Impfzentren auch nicht mit Corona-Impfstoff durchgeführt werden müssen. Die Corona-Impfverordnung sei hier grob missachtet worden und würde das Vertrauen in die Politik in dieser so wichtigen Phase nicht gerade stärken.

Horst Knies, Vorsitzender der LINKEN-Kreistagsfraktion ergänzt: „ Als sei die Tatsache, dass hier eine höchst verwerfliche Bevorzugung stattgefunden hat, nicht schon schlimm genug: Nein, der sonst von uns geschätzte Landrat Schuster verteidigt dieses Vorgehen auch noch. Diese Haltung ist aus unserer Sicht völlig inakzeptabel. Herr Schuster muss für diesen Skandal die Verantwortung übernehmen. Wir erwarten absolute Transparenz – dass diese Infos erst auf Nachfrage der Presse ans Licht kommen, setzt dem Ganzen leider noch die Krone auf.“

Die Ausflüchte, dass der Mangel an Impfstoff nicht absehbar gewesen sei, empfände er als einen Schlag ins Gesicht der Betroffenen, so Knies weiter. Schon vor der Zulassung des Impfstoffs im Dezember sei mehr als klar gewesen, dass der Impfstoff am Anfang äußerst knapp sein würde. Die Verteidigung von Herrn Schuster sei – bei allem Respekt – unhaltbar.